Projekt: Industrielle Wärmepumpen in Österreich
Dieses Projekt im Rahmen der IEA Heat Pumping Technology zielt darauf ab, Aktivitäten durchzuführen, die geeignet sind, bestehende Barrieren zu überwinden, um eine breite Markteinführung von Industriewärmepumpen in Österreich zu initiieren. Es werden nationale Fallstudien analysiert und katalogisiert, Daten für die webbasierte Informationsplattform aufbereitet, Informationsmaterial zur Schulung verschiedener Stakeholder entwickelt sowie Verbreitungsmaßnahmen durchgeführt.
Während der Markt für Hauswärmepumpen mit standardisierten Produkten und Anlagen bedient werden kann, müssen die meisten industriellen Wärmepumpenanwendungen (IHP) an die jeweiligen Bedingungen angepasst werden. Darüber hinaus ist ein hohes Maß an Kompetenz bei Planung und Montage erforderlich. Hauptziel ist es, die noch bestehenden Schwierigkeiten und Hindernisse für den größeren Einsatz der industriellen Anwendungen zu überwinden.
Der Einsatz von IHP in der Industrie ermöglicht durch die Einbindung von bisher ungenutzten Abwärmeströmen eine signifikante Reduzierung des Primärenergieverbrauchs und der CO2-Emissionen, und kann damit einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung nationaler klima- und energiepolitscher Ziele leisten.
Wie Erhebungen gezeigt haben, werden Wärmepumpen in industriellen Prozessen trotz ihrer Verfügbarkeit in Österreich erst vereinzelt eingesetzt. Bereits realisierte Anwendungsfälle umfassen u. a. den Einsatz zur Prozesswärme- und -kälteerzeugung in der Nahrungsmittelindustrie (z. B. Brauereien), zur Rauchgaskondensation in Biomassekraftwerken oder zur Warmwasserproduktion in Wäschereien.
Als Barrieren für den Einsatz von Industriewärmepumpen wurden von österreichischen Unternehmen neben wirtschaftlichen Gründen insbesondere auch technisch-strukturelle Barrieren wie Risiken hinsichtlich Produktionssicherheit und Erfahrungsdefizite mangels einer größeren Anzahl an realisierten Anlagen genannt.
Das Projekt zielte daher primär darauf ab, Aktivitäten durchzuführen, die geeignet sind, diese Barrieren zu überwinden, um damit eine breite Markteinführung von Industriewärmepumpen in Österreich zu initiieren. Um potentiellen österreichischen Anwendern sowie anderen Stakeholdern wie Anlagenplanern, öffentlichen Entscheidungsträgern, etc. Anreize zur Umsetzung zu liefern, werden Best-Practice-Beispiele und Potenziale von Wärmepumpen in Industrieprozessen systematisch aufbereitet und katalogisiert.
Neben den bereits vorliegenden Fallstudien des Vorgängerprojektes werden auch die in nationalen Forschungsprojekten gewonnenen Erkenntnisse aus Prozessen mit großem Anwendungspotential für den industriellen Einsatz der Wärmepumpe in Österreich eingebracht. Das sind insbesondere industrielle Trocknungsprozesse, sowie Prozesse, die gleichzeitiges Heizen und Kühlen erfordern.
Durch die im Projekt geplanten Verbreitungsmaßnahmen, wie der webbasierten Informationsplattform sowie dem nationalen Symposium, erhöht sich das Wissen sowie dessen Verfügbarkeit für die potentiellen nationalen Anwender sowie andere relevante Zielgruppen, was wiederum bestehende Informationsdefizite abbaut.
Zudem hatte das Projektkonsortium die Möglichkeit, ihre in den letzten Jahren in diesem Themenfeld verstärkt aufgebaute Expertise international einzubringen, was zur Erhöhung der Sichtbarkeit der nationalen Forschungsaktivitäten in diesem Bereich beiträgt.
Im CONGRESS des Chillventa eSpecial am Dienstag werden speziell die Aspekte der Industriewärmepumpen in Österreich und die Ergebnisse des Projekts durch Frau Dr. Veronika Wilk vom Austrian Institute of Technology GmbH aufgezeigt.
Das Chillventa eSpecial wird mit seinem umfassenden Fachangebot zwei Online-Blöcke anbieten. Die Anwendung der Industriewärmepumpen wird aus verschiedenen Perspektiven aufgezeigt und die neuesten Erkenntnisse vermittelt. Dieser Block wird vom AIT, Austrian Institute of Technology GmbH, Wien gestaltet. Im zweiten Block geht es um die Wärmepumpen zur Gebäudebeheizung. Dieser Block wird durch das Fraunhofer ISE, Freiburg, organisiert.
Autor und Zusammenstellung der Texte: Dr. Rainer Jakobs
Presse Team
Bertold Brackemeier, Jasmin McNally
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